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Am Sonntag den 29. Jänner 2017 haben wir unseren Senior-Chef und Unternehmensgründer Herbert Krampl verloren. Die Verletzungen, die er sich bei einem Sturz im November zugezogen hat, haben in den letzten Wochen zu Komplikationen geführt, die von der Medizin nicht mehr beherrschbar waren. Den Ärzten, Pflegern und Verwaltern des Albert-Schweitzer-Klinikum (insbesondere der Wachkoma-Station ACU 1) gilt an dieser Stelle unser besonderer Dank.
Herbert Krampl wurde am 5. August 1948 als Sohn von Antonia und Josef Krampl geboren. Der Vater verstarb früh, sodass die Mutter im Graz der Nachkriegsjahre auf sich alleine gestellt war. Als Herbert acht Jahre alt war, beschloss Antonia vom Griesviertel in Graz nach Puntigam zu ziehen. Mit der großen Unterstützung von Freunden und Verwandten wurde dort ein kleines Haus gebaut, das Jahrzehnte später zum Sitz unseres Unternehmens werden sollte. Obwohl der kleine Bub rasch Freundschaften in der neuen Umgebung schließen konnte, hatte er eine innige Beziehung zu Hunden, die ihm über die Jahrzehnte geblieben ist.
Nach der Hauptschule besuchte Herbert Krampl die Berufsschule in Feldbach. Als Lehrling wurde er im Textilunternehmen Urban in der Grazer Wielandgasse ausgebildet, wo er in vielen Abteilungen eingesetzt wurde. In dieser Zeit wurde der Grundstein für die vielfältige Arbeitsweise des späteren Unternehmers gelegt.
Bereits als Teenager lernte Herbert Krampl seine spätere Ehefrau Eveline kennen. Sohn Robert wurde 1969 geboren. Anfang der 1970er Jahre wechselte der junge Vater in eine Druckerei, die als Nebenprodukte auch Hygienepapiere verkaufte. Der Wunsch nach einem eigenen Unternehmen erfüllte sich 1978. (Die Geschichte des Unternehmens finden Sie hier.)
Wie für jeden anderen Vater stand auch für Herbert Krampl die Familie im Mittelpunkt, deren Wohlergehen ihm enorm wichtig war. Als Inhaber eines Familienunternehmens ließen sich Beruf und Freizeit oft nicht trennen, doch weder der eine noch der andere Bereich litten unter diesem Spagat. Seine Kochkünste konnte er über viele Jahre im Dezember beim sogenannten „Krampl-Kränzchen“ unter Beweis stellen, die Besuche bei Verwandten und Freunden in Nieder- und Oberösterreich sowie Salzburg hatten einen sehr hohen Stellenwert.
Obwohl unser Seniorchef das Unternehmen 2012 an seinen Sohn Robert übergab, stand er auch danach jeden Tag mit Rat und Tat zur Verfügung. Als Fels in der Brandung steckte in jedem Kommentar, der ihm über die Lippen kam, auch ein wenig Ironie. Inhaltlich konnte er so auch sehr komplexe Vorgänge auf den Punkt zusammenfassen.
Der Tod seiner Ehefrau Eveline war für unseren Unternehmensgründer kaum zu bewältigen. Bis zu seinem eigenen Lebensende war sie fester Bestandteil in seiner Gedankenwelt.
Wir verlieren mit Herbert Krampl einen liebevollen Vater sowie wertvollen Ratgeber und tatkräftigen Unterstützer in allen Belangen des Unternehmens. Die Lücke, die er hinterlässt, wird nicht zu schließen sein.
Wie wohl für jede Mutter, war auch für Eveline Krampl die Familie Lebensmittelpunkt. Das Wohlergehen von Ehemann und Sohn hatte immer oberste Priorität. Als die Familie Krampl den Entschluss zur Selbständigkeit gefasst hat, war es für sie selbstverständlich, sich neben dem Haushalt in der Verwaltung zu engagieren. Auf dieser Basis wurzelt noch heute das Fundament unseres Unternehmens. Der Tod unserer Ehefrau, Mutter und Chefin ist nicht begreifbar, doch spendet das Wort des Heiligen Augustinus ein wenig Trost:
„Sterben hat keine Bedeutung. Es zählt nicht. Ich bin nur ganz leise auf die andere Seite des Weges gegangen. Alles bleibt genau so, wie es war. Ich bleibe ich und Ihr bleibt Ihr. Das Leben, das wir so voll Liebe miteinander verbracht haben, bleibt unberührt. Nennt mich so wie immer. Sprecht von mir wie eh und nicht anders. Werdet nicht feierlich oder traurig. Lacht weiter über Dinge, über die wir gemeinsam gelacht haben. Spielt, freut Euch und denkt an mich. Man soll zu Hause von mir reden, wie immer, ohne Pathos, ohne Spur von Trauer. Alles, was das Leben für uns gemeinsam bedeutet hat, das bedeutet es immer noch. Es besteht weiter. Der Faden ist nicht gerissen. Was heißt schon Sterben? Es ist etwas, das täglich passiert. Warum sollte ich aus Eurem Leben verschwunden sein, nur weil man mich nicht mehr sieht? Ich bin ja nicht weit weg, nur auf der anderen Seite des Weges. Ihr seht ja, alles ist so, wie es sein soll.
Ich warte doch nur auf Euch.
Alles ist gut.“
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